Blume & Bläuling
Alles muss stimmen: Mahdregime, Vorkommen von Ameise, Schmetterling und Pflanze. Eine Symbiose der besonderen Art(en)!

Feuchtwiesen als Grundlage

Der Dunkle Wiesenknopf-Ameisenbläuling (Phengaris nausithous) kommt auf einigen wenigen Standorten im Raum Wittenberg vor. Die in Sachsen-Anhalt vom Aussterben bedrohte Schmetterlingsart ist neben dem Vorkommen vom Großen Wiesenknopf (Sanguisorba officinalis) auch auf spezielle Ameisenarten angewiesen. Nach der Eiablage schlüpfen die Bläulingsraupen und leben bis zum vierten Larvenstadium in den Blütenköpfen des Großen Wiesenknopfes. Danach adoptiert die Rotgelbe Knotenameise (Myrmica rubra) oder die Leistenfühler-Knotenameise (Myrmica scabrinodes) die Bläulingsraupe und versorgt sie im Ameisenbau. Nach der Überwinterung als Raupe im Ameisenbau verpuppt sie sich und schlüpft ca. im Juni/Juli.

Lebenszyklus vom Dunklen Wiesenknopf-Ameisenbläuling (T. Wallentin, Zeitangaben nach REINHARDT et al. 2007 und SETTELE et al. 2015, Phänologie ggf. regional abweichend)

Dabei kommt es im Wesentlichen auf den Zeitpunkt der Mahd an, um die Blütenköpfe nicht abzumähen, wenn sich noch Larven des Dunklen Wiesenknopf-Ameisenbläulings darin befinden.

Seit 2011 wird die Rischebachwiese bei Nudersdorf und seit 2014 die Kaminbachwiese bei Reinsdorf schonend vom Landschaftspflegehof in Abstimmung mit ehrenamtlichen Naturschutzhelfern bewirtschaftet. Somit tragen wir zum Erhalt eines der letzten wenigen Standorte mit Vorkommen des Dunklen Wiesenknopf-Ameisenbläulings in Sachsen-Anhalt bei.